Nach 37 Jahren Theater- und Tanzarbeit bei Tarantella blicke ich als Gründerin und Leiterin zurück auf große Veränderungen.
War es früher noch etwas besonderes, zu tanzen und Theater zu spielen, so wird es heute sogar in öffentlichen Schulen angeboten, sei es als reguläres Unterrichtsfach DSP ( darstellendes Spiel ) oder als Tanzangebot am Nachmittag.
Da ich mich selbst hauptberuflich im Schuldienst befinde und dort diese Fächer unterrichte, sehe ich sowohl in der Schule als auch bei Tarantella als Aufgabe die Stärkung der Persönlichkeit, die Entwicklung des individuellen Leistungspotentials sowie den Erwerb eines optimal ausgerichteten Bewegungsrepertoires.
Wichtig bei Tarantella ist die individuelle Förderung, sei es bewegungs- oder spielpädagogisch, den Kindern und Jugendlichen Zeit und Raum zur Entwicklung zu geben, um die eigene Sprache sowie den eigenen Bewegungsausdruck zu finden.
Im Unterricht steht die Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit im Mittelpunkt, und hierzu heißt es zunächst Vertrauen aufzubauen, eigene Fähigkeiten entdecken und schätzen zu lernen, diese kooperativ in die Gruppe mit einzubringen und sich innerhalb der Bühnenprojektpräsentation als bedeutsam wahrzunehmen.
Und nicht zuletzt steht über allem die „ Freude am Tun “, an der eigenen kreativen Gestaltung, die wiederum eine Basis schafft, im Leben durch neue gedankliche Vorstellungen zu kreativen Lösungsmöglichkeiten zu gelangen.
Die kreative Unterrichtsarbeit bietet zudem eine Plattform, um eigene Werte und Ziele zu erkennen und zu fokussieren; bei der Bühnenpräsentation wiederum lernen die Kinder und Jugendlichen, sich zu stellen , Zutrauen zu sich selbst zu entwickeln und damit eventuell vorhandene Ängste abzubauen.
Oder wie ein Kind , das erstmalig in einer Bühnenprojektpräsentation bei Tarantella dabei war, sich dies anfänglich jedoch nicht zutraute, es ausdrückte:
„Das war so, als wenn ich auf einen hohen Berg geklettert war und hinunterschaute…“
Copyright: Claudia Franzen-Wilk