„Lernen und Bewegung gehören eng zusammen“.

Bei der Geburt verfügt ein Säugling über mehr als 100 Milliarden Nervenzellen im Gehirn. Diese verschalten sich im Laufe der Zeit.
Eine Nervenzelle wird erst durch die Verknüpfung mit mindestens einer anderen Nervenzelle funktionstüchtig, und auch erst dann können Informationen weitergeleitet werden.
Diese Verknüpfungen ( Synapsen ) entscheiden, wie schnell und wie zielgerichtet das Gehirn Herausforderungen meistern kann.
Das Gehirn steht in enger Interaktion mit dem Körper und den Sinnesorganen ; durch Bewegung werden Impulse gesetzt zur Neubildung von Synapsen.
Bewegung unterstützt die Bildung und den Erhalt neuronaler Netze und führt zu einer besseren Durchblutung des Gehirns, was wiederum Lern- und Erinnerungsprozesse stärkt.
Schüler, die sich nicht selbst im Raum erfahren haben, haben oftmals Schwierigkeiten, mathematisch zu denken, so wie Schüler, die Auge und Ohr nicht gut koordinieren können, es möglichweise schwer haben, zu schreiben.
Bewegungsdefizite im Kleinkinderalter können im späteren Leben zu Lernproblemen führen ; Körper- und Augenbewegungen sind nicht aufeinander abgestimmt und dadurch Reflexe möglicherweise nicht abgelöst worden.

Um später lösungsorientiert und zielgerichtet zu denken, bedarf es also einer gut ausgebildeten Koordinationsfähigkeit.
Die Praxis des Tanzens fördert die Motorik, die Koordinationsfähigkeit und den Gleichgewichtssinn, dazu die Raumorientierung, das Rhythmusgefühl, die Reaktionsgeschwindigkeit, die Beweglichkeit und Geschicklichkeit, die Flexibilität und nicht zuletzt die Antizipationsfähigkeit ( die mentale Vorwegnahme eines künftigen Bewegungsablaufs ).
Das pädagogische Konzept der Kinesiologie ( Edu- Kinestetik / Bewegung als Tor zum Leben ) empfiehlt bei Lernblockaden gezielte Bewegungen der Überkreuzt – und Seitenbahnungen , um die linke und rechte Hemisphäre zur verbesserten Kommunikation anzuregen.
Das erfolgreiche Erlernen komplexer Bewegungsabläufe macht selbstbewusst und verstärkt das Vertrauen in das eigene kreative Potential.
Bewegung entsteht aus dem Zusammenspiel zwischen Gehirn, Rückenmark und den über 650 Muskeln des menschlichen Körpers.
Über das Rückenmark und die Motoneuronen ( zwei hintereinandergeschaltete Neurone, die die quergestreifte Muskulatur mit Impulsen versorgen und damit unsere willkürlichen Bewegungen steuern ) gelangen motorische Signale zu den Muskeln und werden dort in Bewegung umgesetzt.
Einmal erlernt, laufen viele Bewegungen unbewusst und automatisiert ab.

Lernen braucht Bewegung, denn:  „Alles Leben ist Bewegung, Bewegung ist Leben“. (Leonardo da Vinci 1508)

Copyright: Claudia Franzen-Wilk